Himmelskörper die auf die Erde fallen

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Marsianer
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Himmelskörper die auf die Erde fallen

Beitragvon Marsianer » Fr 8. Sep 2023, 18:57

Erstaunlich wenige Treffer im Forum bisher zu Begriffen wie "Komet" und dergleichen.

Avi Loebs Team ist bei seiner Pazifikexpedition wie ich las inzwischen in der Auswertungsphase. Es seien 700 auffällige Objekte im Zielgebiet gefunden worden. Loeb hält es für möglich, daß das niedergegangene Objekt ein außerirdisches Raumschiff gewesen sein könnte.
Ein anomaler Draht aus Mangan und Platin am Absturzort des ersten interstellaren Meteors im Pazifischen Ozean

von Avi Loeb

…Tagebuch einer interstellaren Reise: Teil 8 (16. Juni 2023)

Nach unserem ersten Suchgang durch den Standort des ersten erkannten interstellaren Meteors mit der Bezeichnung „IM1“, fanden wir auf unserem Magnetschlitten jede Menge vulkanischen Staub, der winzige Partikel mit einer Größe von weniger als einem Zehntel Millimeter enthielt. Ich konnte sie mit einem Malerpinsel von den Schlittenmagneten entfernen. Wir hatten nur einen passenden Pinsel, den Jeff Wynns Frau, eine Künstlerin, beigesteuert hatte. Rob McCallum befahl, bei unserem nächsten Landbesuch noch viele weitere zu besorgen. Wir haben diesen Bedarf nicht vorhergesehen, was einmal mehr die Kunst der Wissenschaft verdeutlicht.

Zunächst dachten wir, dass die Ausbeute der IM1-Stelle die gleichen Materialien hervorbringt wie die Kontrollregionen außerhalb dieser Stelle. Dann aber fiel uns auf einem der Magnete ein seltsam gewundener Draht auf, den wir jetzt als „IS1–2“ bezeichnen (eine Abkürzung für das 2. ungewöhnliche Fragment aus dem 1. IM1-Suchgang). Die grundlegende Frage ist, warum es nicht vom Meerwasser weggespült wurde, als der Schlitten von unserem Schiff, der Silver Star, gezogen wurde. Die plausibelste Erklärung ist, dass die vulkanischen Magnetpartikel es an Ort und Stelle hielten, wie ein Magnet ein Stück Papier auf einer Magnetunterlage hält.

Der Draht ist 8 Millimeter lang und zweifach gebogen mit einer starren Struktur. Doch aus was besteht er?

Heute analysierten Ryan Weed und Jeff Wynn diesen unerwarteten Fund im Detail und kamen zu dem Schluss, dass seine Zusammensetzung im Vergleich zu von Menschen hergestellten Legierungen anomal ist. Für die Zusammensetzungsanalyse verwendete Ryan den Röntgenfluoreszenzanalysator von Bruker – dessen CEO Frank Laukien zusammen mit mir das Galileo-Projekt gründete. Ryan kam zu dem Schluss, dass IS1–2 zwei Zusammensetzungsspitzen bei Mangan und Platin aufweist, die im Periodensystem mit Mn und Pt abgekürzt werden.

American Elements listet MnPt-Legierungen mit einem Molekulargewicht von 250,02 in vielen Formen, einschließlich Drähten. Jeff bemerkte, dass MnPt hauptsächlich aus Platin besteht und für nicht korrodierende Elektroden in Labors verwendet wird.

Allerdings unterscheidet sich IS1–2 stark in der relativen Zusammensetzung von Mn und Pt in diesen Elektroden. Auf der Website von American Elements heißt es: „Mangan-Platin-Legierung ist als Scheibe, Granulat, Barren, Pellets, Pulver, Stab, Draht, Folie und Sputtertarget erhältlich. Ultrahochreine und hochreine Formen umfassen auch Metallpulver, Pulver im Submikronbereich und im Nanomaßstab, Quantenpunkte, Targets für die Dünnschichtabscheidung, Pellets für die Verdampfung sowie einkristalline oder polykristalline Formen. Elemente können auch als Verbindungen wie Fluoride, Oxide oder Chloride oder als Lösungen in Legierungen oder andere Systeme eingebracht werden.

Ryans Analyse ergab die folgende Zusammensetzung für IS1–2 (in willkürlichen Häufigkeitseinheiten nach Anzahl):

MnO: 2,109 (Mn: 0,6355)
Al2O3: 0,0836
SiO2: vernachlässigbar
Pt: 0,0014 Ni: 0,0222
Sn: 0,0236
Ce: 0,0563

Dies stellt die erste Anomalie dar, die an der Absturzstelle von IM1 gefunden wurde.

https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/avi-loeb-expedition-findet-ersten-ungewoehnliches-objekt-am-absturzort-des-interstellaren-meteors20230617

Die NZZ frotzelte heute über seine Ergebnisse und erwähnt z.B. diesen erwähnten Draht überhaupt nicht. Auffällig, daß bei der NZZ nicht einmal "die erste Erfolgsmeldung" mit Loebs Angaben übereinstimmt.
Die Entfremdung zwischen Loeb und anderen Forschern geht auf das Jahr 2019 zurück. Damals hatte Loeb einen Katalog der Nasa durchforstet, in dem besonders helle Leuchtspuren von Meteoriten in der Atmosphäre festgehalten werden. Einer dieser Einträge stammte vom 8. Januar 2014 und gehörte zu einem Himmelskörper, der mit einer ausserordentlich hohen Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre gerauscht war und dort verglühte. Loeb und sein damaliger Student Amir Siraj schlossen daraus, dass der Körper aus einem anderen Sonnensystem gekommen sein müsse. Denn Himmelskörper aus unserem Sonnensystem werden normalerweise nicht so stark beschleunigt.

Bis heute gibt es Zweifel daran, ob die Geschwindigkeitsangaben im Katalog der Nasa genau genug sind, um diesen weitreichenden Schluss zu rechtfertigen. Für Loeb war das ein zusätzlicher Ansporn, eine privat finanzierte Expedition auf die Beine zu stellen. Das Ziel war ein relativ kleines Gebiet vor der Küste Papua-Neuguineas, wo man am Meeresboden kleine Fragmente des Meteoriten zu finden hoffte.

Die Expedition fand vom 14. bis zum 28. Juni statt. Loeb führte eine Art Tagebuch, in dem er täglich über den Verlauf der Expedition berichtete. Am 21. Juni gab es die erste Erfolgsmeldung. In dem magnetischen Fangnetz des Forschungsschiffes hatte sich ein 0,3 Millimeter grosses, eisenreiches Kügelchen verfangen. Solche Kügelchen bilden sich, wenn ein Meteorit in der Atmosphäre zu schmelzen beginnt und die Schmelze anschliessend wieder erstarrt.

Bei diesem einen Fund blieb es nicht. Insgesamt haben Loeb und seine Mitstreiter rund 700 Kügelchen mit einem Durchmesser von 0,05 bis 1,3 Millimetern aus dem Meer gefischt. Davon wurden bisher 57 analysiert. Die meisten besitzen eine chemische Zusammensetzung, die typisch für Meteoriten aus unserem Sonnensystem ist. Fünf Kügelchen fallen jedoch aus dem Rahmen. Die chemischen Elemente Beryllium, Lanthan und Uran kommen in ihnen hundert bis tausend mal so häufig vor wie in Standard-Meteoriten aus dem Sonnensystem. Andere Elemente wie Mangan, Zink und Blei sind hingegen unterrepräsentiert. Die Autoren führen das darauf zurück, dass diese leicht flüchtigen Elemente in der Atmosphäre verdampft sind.

https://www.nzz.ch/wissenschaft/interstellarer-meteorit-die-beweise-von-avi-loeb-ueberzeugen-nur-ihn-selbst-ld.1754586

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